Alfred: Wolfgangs Thesen zu Duhm

Hallo liebe Vorbereitende,
ich finde den gegenwärtigen Disput doch sehr übertrieben und künstlich angeheizt, geradezu so, als ob die Streitparteien sich neben dem sonst eher philosophisch lustvollen und produktiven Streit -aus mir nicht klar zu durchschauenden Gründen- sich diesmal „kränken“ wollen. Oder doch ein nur ein Sturm im Wasserglas? Versöhnung kann auch schön sein.
Inhaltlich kann ich Kirsten sehr gut verstehen.
Zu Wolfgangs These (z. B.), dass Krieg immer in der Welt des Menschen sein wird, sage ich, dass durch ein Gewaltmonopol bei der UNO der Krieg definitorisch „abgeschafft“ wird, wie z. B. Einstein und Albert Schweitzer es wollten. Krieg ist definiert als feindliche Handlungen unter Staaten (ohne Waffeneinsatz = kalter Krieg). Wenn die Staaten sich auf ein Gewaltmonopol bei der UNO einigen, ist der Krieg definitorisch abgeschafft. Ganz einfach und logisch! Das ist möglich und viele Menschen, die ich kenne, setzen sich für eine Reformierung der UNO ein, damit der Krieg eine Ende hat und bei weiterhin möglichen Konflikten zwischen den Staaten die UNO Polizeikräfte schicken kann, die zur Befriedung dienen. Deshalb kann Wolfgang mit seiner „apodiktischen“ Behauptung mich nicht überzeugen. Schon rein logisch, finde ich sie sie falsch.
Aber ich finde, dass man sich deshalb nicht so streiten muss. Ich kann mich auch irren, wie Wolfgang sich vielleicht auch geirrt hat.
Ich finde, wir sollten uns mit mehr Toleranz und auch dem -für die Philosophie nötigen- Humor begegnen. Bei der Beantwortung der letzten Fragen (!), die auch die großen Fragen (!) sind, hat sowieso niemensch Recht.
Was mir aber besonders wichtig ist, dass der Umgang mit dem Johanna vorgeschlagenen Text von Dieter Duhm -neben der Toleranz und dem Ende der Rechthaberei- die philosophische Praxis von Duhm gewürdigt werden muss. Das AutS redet viel, Duhm macht praktisch was. Er hat einen, wenn ich das sagen darf, vielleicht bescheidenen intellektuellen Horizont, aber er redet nicht nur, macht was Lebenspraktisches, geht über das Reden hinaus.
Mit dem „Yoga“ und der „Webseite“ hat das AutS auch begonnen, weitere praktische Schritte zu gehen. Das finde ich großartig.
Der Text von Dieter Duhm hat schon eine praktische Seite beim AutS gefunden, weil es eine Anfrage und Interesse aus Portugal zu uns gibt.
Ich finde, daran könnte niemensch arbeiten anstatt sich hier unproduktiv zu zerstreiten.
Ich weiß nicht, ob ich es heute abend schaffe. Falls nicht, gehabt Euch lieb.
Alfred